Amerika

Via Big Sur zum Pismo State Beach

Am heutigen Tag werden wir noch herausfinden, wohin all das Geld fliesst, welches dem Staat Kalifornien fehlt (u.a. um die Strassen intakt zu halten….). Aber mehr dazu später. Früh an diesem letzten Morgen in San Francisco wurden wir durch das stetige Prasseln des Regens auf unser Roadbärli (wie unser fahrende Villa von David inzwischen liebevoll genannt wird…) geweckt. Tatsächlich schüttete es was das Zeug hält. Na, wenn das mal keine Aufforderung zum Gehen ist. So rollten wir nach dem Frühstück gemütlich in Richtung Küstenstrasse, dem bekannten Highway 1, welcher sich die ganze Küste hinunter zieht. Bei unserem ersten Stopp, dem Pigeon Lighthouse war der Himmel noch immer grau, aber es regnete nicht mehr.

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Danach fuhren wir weiter, durch das malerische Santa Cruz und assen dann später an der Küste ein kleines Mittagessen.

Dabei leisteten uns einige Seelöwen aus sicherer Distanz Gesellschaft. Schliesslich mussten wir uns entscheiden, ob wir das anscheinend prächtige Aquarium in Monterey besuchen wollten. Immerhin würde uns der Eintritt für die ganze Familie $130 kosten. Und es war ja schon nach 14h und die Kids könnten quengelig werden. Aber sie nahmen uns am Ende die Entscheidung ab, indem sie kurz vor der Stadt einschliefen. So fuhren wir weiter, dem 17 Mls Drive entlang der Küste und am Pebble Beach entlang. Eine wirklich wunderschöne Gegend mit Wahnsinns-Stränden und pächtigen, gepflegten Park- und Golfanlagen. Und ja, genau hier, wo sich eine Millonenschwere Villa an die nächste reiht (wobei das nicht ganz richtig ist, dazwischen liegen jeweils etwa 2 Fussballfelder Gartenanlage), hier mangelt es wohl nicht an dem sonst in diesem Staat abhanden gekommenen Geld. Manchmal sind schon die Einfahrten auf die Anwesen (noch vor den sehenswerten, schmiedeisernen und manchmal kunstvoll gearbeiteten Toren) grösser als unser ganzes Grundstück. Fotos habe ich leider keine. Schliesslich will ICH ja auch nicht, dass irgendwelche dahergelaufene Touristen unser Haus fotografieren und die Bilder ins Internet stellen! Dass sich die Villen auf der falschen Strassenseite befanden und ich als Beifahrer einen denkbar schlechten Kamerablick auf die Objekte hatte (Navi, Rückspiegel, Scheibenfassung, Alkoven über uns oder der Insektenfriedhof auf der Frontscheibe war immer im Weg), spielt dabei überhaupt keine Rolle 😉

Am späten Nachmittag kamen wir auf dem schönen Campingplatz im Big Sur State Park an. Die Kinder waren nach den drei Citydays wieder einmal im Element und nach 5 Minuten so eingedreckt, dass sogar nach der Dusche vor dem Schlafengehen noch ein dunkles Rinnsal einen Weg zu Timons Hals fand 😮

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Mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein wachten wir am nächsten Morgen auf. Das war’s dann leider auch schon mit dem blauen Himmel. Je näher wir der Küste kamen, desto trüber wurde die Sicht. Der Nebel war teilweise so dicht, dass wir, obwohl es nicht regnete, eine nasse Frontscheibe hatten. Und das an dieser doch eigentlich so wunderbaren Küstenstrasse. Gern würden wir euch spannendere Bilder zeigen, aber mehr haben auch wir nicht zu Gesicht bekommen:

Immerhin lichtete sich der Schleier zwischendurch ein wenig und bei unserem ersten richtigen Halt an der Küste von Piedras Blancas war die Sicht gut genug für das was wir sehen wollten. Das waren nämlich die eindrücklichen, massigen, verspielten, gigantischen, faulen, schönen aber vor allem faszinierenden Seeelefanten, welche hier Zuhause sind. Timon fand zwar den Touristenbus auf dem Parkplatz erst mal viel interessanter, als er dann aber den ersten Elephant Seal entdeckte, gabs kein Halten mehr. Die Kinder konnten ihre Blicke kaum noch abwenden so angetan waren sie von den Tieren. Leider passen die Dinger knapp nicht ins Handgepäck (Männchen: 5m, 2300kg), sonst hätten wir wohl glatt einen für den Garten mit nach Hause nehmen müssen

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(öööhhh, ja, das ist ein Kleiderbügel, was Timon dort in der Mitte in der Hand hält. Aber in echt ist es eine Fotokamera, ein Zug, ein Messer, ein Handy, ein Tablet…..oder einfach nur das derzeitige Lieblingspielzeug 😀 )

Weiter gings zum Moro Rock (welcher wieder im Nebel lag) und dann nach Pismo Beach, wo wir unseren Campingplatz gebucht haben. Obwohl wieder alles grau in grau war, haben wir noch einen kleinen Spaziergang über die Sanddünen an den riesigen, feinsandigen Strand gemacht und hoffen jetzt gaaaanz fest, dass es morgen etwas schöner ist, so dass wir uns beim Sandburg bauen und Füsse baden (mehr lässt der Pazifik hier wohl kaum zu) nicht die Zehen abfrieren.

Unsere Hoffnung bezüglich Wetter wurden enttäuscht. Auch am nächsten Tag präsentierte sich die Aussicht als graue, undruchdringliche Suppe. Aber, und wer hätte das gedacht, sollte uns dies zu einem tollen Erlebniss verhelfen (habe ich schon mal erwähnt, das Timon und ich Sonntagskinder sind?). Nun, auch wenn der Strand hier traumhaft schön ist, in diesem Nebel wollten wir nicht bleiben. Einer der Campground Mitarbeiter hat uns darüber informiert, dass das hier fast immer so sei. JEDEN Tag. Zum Glück hat uns das früher niemand gesagt. Er riet uns dann zum wenige Meilen entfernten Avila Beach zu fahren, dort sei es fast immer sonnig. Hmmmm, wir verstehenn dieses Küstenwetter irgendwie nicht so ganz. Egal, wie empfohlen fuhren wir zurück Richtung Norden an besagten Strand….tatsächlich in die Sonne. Dort war gerade so etwas wie ein Quartierfest im Gange und es gab viele Stände mit Leckereien. So futterten wir uns erst mal durch und suchten uns dann ein schönes Plätzchen.

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Ein bisschen wunderten wir uns darüber, warum es auf dem langen Steg in der Nähe so viele Leute hatte. Bis uns ein Licht aufging. Ein grosse Walfamilie verweilte nur wenige Dutzend Meter vom Strand entfernt und immer wieder mal tauchte einer dieser gigantischen Meeresbewohner aus dem Wasser auf. Natürlich waren wir hin und weg. Es war so faszinierend. Auch die Pelikane zu beobachten, welche die Wale, dessen massige Körper oft nur ganz knapp unter der Wasseroberfläche trieben, als schwimmende Inseln benutzen und auf ihnen landeten. Viele Fotos haben wir nicht zu bieten. Nebst, dass wir die grosse Kamera nicht mit hatten, wäre es zu schade gewesen, das ganze Schauspiel durch das Display vom Handy zu beobachten.

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So, jetzt gehts ab ins Bett, morgen müssen wir den Camper zurück geben (heul….). Bevors dann übermorgen weiter nach Mexiko geht, liefere ich euch dann aber noch den letzten Bericht. Vom Lake Casitas…

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